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O Gott, ich möchte fest und tief auf dich vertrau‘n, will alles, was ich bin und habe, auf dich bau’n, mich ganz verlassen auf dich, denn du trägst mich. Du bist der Boden, und ich bin der Baum. Ach, wär‘ mein Glaube wenigstens so groß wie Senf! Ein Korn genügte bereits, und ich wär‘ ein Mensch, der Gottes Kraft in sich spürt und der berührt, jemand, der tiefer fühlt und weiter denkt. Mit dir, Gott, kann ich über Wasser geh’n, selbst in den stärksten Stürmen zu mir steh’n, den Sinn erahnen auch im Leid und dann – trotz mancher Widrigkeit – den neuen Morgen und die Sonne seh’n. Manchmal da fühl‘ ich mich verlassen und allein, weiß auf das, was mir widerfährt, noch keinen Reim und frag: Wo liegt da der Sinn? Wo führst du mich hin? Mein Gott, was soll das? Was soll das sein? Und dabei hast du doch für alles einen Rat. Nach jeder Nacht führst du mich wieder an den Tag. Wovor mir angst war und bang, wird Übergang, und wo ich schwach bin, machst du mich stark. Mit dir, Gott, kann ich über Wasser geh’n, selbst in den stärksten Stürmen zu mir steh’n, den Sinn erahnen auch im Leid und dann – trotz mancher Widrigkeit – den neuen Morgen und die Sonne seh’n. Über Wasser, kann ich geh’n, über Wasser mit dir, mein Gott.