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Wenn sich alles löst, was mich belastet, wenn die Hand des Lebens wieder nach mir tastet, wenn sie wieder nach mir greift, dann bin ich ein Stück gereift, fühl‘ mich aber trotzdem jung, irgendwie neu. Wenn sich alles löst, was mich bedrückt, was mich einengt und mich abhält vom Glück, atme ich dann wieder durch wie nach einer Neugeburt, bin ich endlich, endlich, endlich wieder frei. Und dann singe -, und dann singe -, und dann singe ich meinem Gott ein Lied, so gut ich kann. Wenn ich in meinem Fach nicht der Erste sein muss, wenn ich nicht in die oberste Liga rein muss, wird das, was ich tu, zum Spiel, und der Weg wird selbst das Ziel, leg ich ganz gelassen, voller Freude los. Wenn mein fokussierter Blick auf einmal weit wird, und die schmale Straße unerwartet breit wird, kann ich wieder leichter geh’n, und es gibt so viel zu seh’n, denn das Leben ist so tief, so reich, so groß. Und dann singe … Ich sehe schon das Licht am Ende vom Tunnel. Jetzt, da ich durchs Dunkel durch bin, wird es endlich wieder hell, wird endlich wieder wärmer, wieder freundlicher, und dann - merke ich: Hier kommt das Leben, jetzt fängt es wieder an. Und dann singe …